Udo van Neer als Landratskandidat bestätigt

Hierzu hatten die Liberalen nun am Freitagabend eigens zu einer Kreiswahlversammlung in die Rosentalhalle nach St. Tönis eingeladen, um den Dülkener FDP-Politiker als Landratskandidaten zu nominieren. 26 Freidemokraten folgten der Einladung, um den formellen Akt der Aufstellung zu vollziehen.
 
Die Versammlung wurde von Vorstandsmitglied Dietmar Brockes (MdL) souverän geleitet und mit Irene Wistuba wurde die  FDP-Fraktionschefin zur Leiterin der Zählkommission berufen. Udo van Neer, der seit vielen Jahren dem Kreistag angehört, nutzte die Gelegenheit, um nochmals seine Motivation und seine Positionen den Parteimitgliedern vorzustellen. Er merkte an, dass sowohl SPD und die Linke einen eigenen Kandidaten stellen werden. Bündnis 90/Die Grünen hätten sich hingegen gegen eine eigene Kandidatur, aber für die Unterstützung des amtierenden Landrates Dr. Andreas Coenen ausgesprochen und daher sehe er sich verpflichtet, eine eigene Kandidatur anzustreben. Van Neer kritisierte die heimliche Partnerschaft wie folgt: „Schwarz-Grün haben ihren ersten Liebesakt vollzogen. Eine harmonische Liebe wird es aber auf Dauer nicht werden.“
 
Seine „liberalen Leitlinien“ sieht van Neer in besserer Mobilität, dem Ausbau des Schienenverkehrs (S28), der soliden Finanzierung der Kitas und in der Nachhaltigkeit. Zudem solle der Kreis ein sehr guter Standort für  Innovationen werden und eine stabile Kreisumlage könne bei gleichzeitiger Entlastung den in der Corona-Krise gebeutelten Städten und Gemeinden helfen. Scharf kritisierte van Neer die Auflösung des Krisenstabes im Kreis: „Ich traute heute Morgen in den Nachrichten meinen Augen nicht, dass der Landrat den Krisenstab auflöst und dies bei einem Anstieg von 26 neuen Quarantänefällen in Schwalmtal. Wie wir feststellen, ist die Entstehung von Hotspots noch nicht vorbei. Mit dieser Entscheidung fährt man auf volles Risiko.“ Van Neer sagte, dass er als Landrat in der Situation nur eine Verkleinerung des Krisenstabes zugelassen hätte, um beim Anstieg von Fallzahlen sofort reagieren zu können. Für seine kurze Rede erhielt Udo van Neer von den Liberalen viel Applaus. Sie gaben dem Kandidaten bei der anschließenden Wahl mit 24 Ja-Stimmen bei zwei  Enthaltungen ein starkes Ergebnis mit auf den Weg in den Wahlkampf.
 
Der FDP Parteivorsitzende Felix Grams, der aus beruflichen Gründen erst spät zur Versammlung dazu gestoßen war, äußerte sich abschließend: „Wir haben mit Udo van Neer einen starken und erfahrenen  Landratskandidaten. Wir werden gemeinsam mit ihm einen engagierten Wahlkampf führen und mit ihm erfolgreich sein, denn wir haben ein sehr gutes, schlüssiges Programm mit starken Inhalten.“